Da ich aufgrund des schlechten Wetters im März aktuell keine Actioncam Tests machen kann, habe ich mir ein Thema herausgesucht, über das ich etwas schreiben möchte. Im ersten Schritt erkläre ich kurz die Funktion von Timelapse auf Deutsch Zeitraffer und Slow Motion bzw. Zeitlupe. Ich werde in der Folge die englischen Begriffe verwenden, da sie auch in den Herstellerbeschreibungen zu benutzt werden.
Timelapse bzw. Zeitraffer
Timelapse bzw. Zeitraffer ist eine Technik, bei der man sehr langsam ablaufenden Prozesse sichtbar machen kann. So kann man z.B. das Öffnen einer Blüte, was mehrere Stunden dauern kann, so raffen dass dieser Prozess in einem wenige Sekunden oder Minuten dauernden Videoclip sichtbar wird.
Eine Timelapse-Aufnahme kann entweder durch eine Softwarefunktion direkt in Kamera oder bei der Nachbearbeitung des normal aufgenommen Videomaterials erreicht werden. Wobei bei der Menge der Daten bei normalem Videomaterial, der Funktion direkt in der Kamera der Vorzug zu geben ist.
Slow Motion bzw. Zeitlupe
Die Aufnahmetechnik Slow Motion bzw. Zeitlupe wird meist dann eingesetzt wenn Prozesse und Bewegungen für das menschliche Auge zu schnell sind. Durch die Verlangsamung bzw. das zeitliche Dehnen der Bewegung werden auch schnellste Prozesse plötzlich sichtbar.
Beim Fussball wird die Zeitlupe schon sehr lange eingesetzt um ein Tor oder ein Foulspiel sichtbar bzw. noch einmal genauer anschauen zu können. Aber auch in Filmen werden Slow Motion Sequenzen oft bei besonders dramatischen Szenen eingesetzt. Besonders bekannt ist sicher die Filmsequenz aus dem Film Matrix bei dem Keanu Reaves Kugeln ausweicht.
Timelapse und Slowmotion in Actioncams
Slowmotion/Zeitlupe
Alle aktuelle Actioncams bieten die Funktion Timelapse und Slowmotion als Aufnahmemodi an und natürlich auch alle anderen Kameratypen bieten diese Funktion an. Unterschiede gibt es hauptsächlich in der Einstellung der Bildanzahl z.B. bei Slowmotion, je mehr Bilder pro Sekunde die Kamera aufnehmen kann umso langsamer kann die Zeitlupe ruckelfrei und ohne Qualitätsverluste abgespielt werden. Die GoPro 8 black schafft z.B. im Slowmotion Modus 240 Bilder pro Sekunden, gerade für einen späteren Videoschnitt hat man da jede Menge Spielraum eine schöne Zeitlupensequenz zu schneiden.
Wenn man schnelle Bewegungen im späteren Video in Zeitlupe zeigen will, ist es zwingend notwendig diese Videos mit der entsprechenden Slow Motion Einstellung aufzunehmen. Im Schnittprogramm kann man eine Zeitlupe später nicht ohne Qualitätseinbußen einfach simulieren.
Timelapse, Timewarp oder Zeitraffer
Auch die Funktion Timelapse oder Timewarp ist in allen aktuellen Actioncams als Aufnahmemodus verfügbar. Unterschiede gibt es hier in Einstellung der Bilder pro Sekunde bei der GoPro Hero 8 kann man von 0,5 – 60s auswählen. Das heißt, das nach 0,5s oder z.B. nach 60s ein Bild aufgenommen wird. Hier sollte man einfach etwas experimentieren und sich dann für das optimale Ergebnis entscheiden.
Für Zeitrafferaufnahme die über Stunden oder gar Tage gehen sollen, sind Actioncams eher nicht geeignet. Aber auch DSLR stoßen dabei an ihre Grenzen. Für sehr lang andauernde Zeitrafferaufnahmen gibt es sogenannte externe Intervallauslöser* mit dem man dann über Stunden und Tage Aufnahmen programmieren kann.
Timelapse Sequenzen über das Schnittprogramm hinzufügen
Neben der Erzeugung von Timelapse Sequenzen über Kamerahardware kann man auch aus normalen Videomaterial ganz einfach Zeitraffersequenzen erzeugen. Dafür wird die passenden Sequenz geschnitten und anschließend legt man die Abspielgeschwindigkeit fest. Im Beispiel unten habe ich ein Clip für meinen Kochblog mit einer solchen Sequenz versehen um den gesamten Ablauf zu zeigen, aber einen Arbeitsablauf der relativ lange dauert, so zeitlich gerafft.
Fazit
Timelapse als auch Slow Motion sind unverzichtbare Funktionen die man beim Filmen braucht egal ob mit einer Actioncam oder einer Videokamera. Es durch die Zeitlupe werden schnelle Bewegungen sichtbar und als Gegenpart sehr langsame Bewegungen durch den Zeitraffer. Natürlich sind auch besondere Effekte dadurch erst möglich oder wie in meinem kleinen Clip um zeit zu sparen und Videos kleiner zu machen.
Für mich ist die Slow Motion Funktion direkt an der Kamera nicht ersetzbar, da nachträglich im Videoschnitt nicht mehr viel zu machen ist ohne Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen. Beim Zeitraffer bzw. Timelapse sieht das etwas anders aus. Wenn man nur kurze Sequenzen raffen will, geht das sehr gut im Schnittprogramm und man muss sich deswegen beim Filmen erst einmal keine Gedanken darum machen. Nur bei sehr langen Bewegungsabläufen, die über mehrere Stunden oder Tage gehen muss man die Kameratechnik bemühen oder sogar externe Timer Auslöser verwenden. Allerdings sind das schon sehr spezielle Anforderungen, bei denen man dann auch eher auf eine andere Kameratechnik zurückgreift.
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Letzte Aktualisierung am 2024-12-21 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API